Ground Penetrating Radar (GPR) - Georadar
ALLGEMEINES
Bohrkernentnahmen und Aufgrabungen zur Bestimmung des Schichtenaufbaus und des substanziellen Zustandes sind zeit- und kostenaufwändig und können nur für punktuelle Bereiche gesicherte Aussagen liefern. Zudem sind im kommunalen Bereich bei Eingriffen in den Straßenkörper immer die Ver- und Entsorgungseinrichtungen zu berücksichtigen, was zu zusätzlichem Aufwand führt. Das Messverfahren Georadar ermöglicht kontinuierliche Aussagen über Schichtdicken und die Lage etwaiger Fremdkörper (z. B. Leitungen, alte Bausubstanz), ohne zerstörend in den Straßenkörper eingreifen zu müssen und unter Einsatz von schnellfahrenden Messfahrzeugen, so dass keine Verkehrsbeeinträchtigungen während der Messungen erfolgen. Unter Verwendung spezieller Antennen sind Messtiefen bis zu zehn Metern realisierbar, die auch geotechnische Anwendungen ermöglichen.
MESSPRINZIP
Die Radarausrüstung wird auf das Fahrzeug montiert, wobei für die gleichzeitige Untersuchung von Asphaltschichten und ungebundenem Material mehrere Radarantennen (mit verschiedenen Frequenzen) gleichzeitig zum Einsatz kommen. Dank ausreichend hoher Impulsraten sind Befahrungen mit bis zu 80 km/h möglich.
Die in den Straßenaufbau geleiteten elektromagnetischen Wellen durchlaufen die verschiedenen Schichten in Abhängigkeit von ihren elektrischen Eigenschaften in variablen Geschwindigkeiten und werden an den Schichtgrenzen unterschiedlich stark reflektiert. Die Laufzeiten der elektromagnetischen Wellen werden aufgezeichnet und in Form von Radargrammen dargestellt, wodurch eine Interpretation der Lage vorhandener Schichtgrenzen ermöglicht wird.
AUSWERTUNG
Die Interpretation der Radargramme ermöglicht Aussagen zu Schichtgrenzen, Störstellen und Einbauten im Straßenkörper.
Schichtgrenzen werden sowohl anhand von Streckenbändern als auch Lageplänen dargestellt.